Einwürfe

MITTWOCH, 15. Mai 2024

Beginn: 19 Uhr

Einlass: ab 18 Uhr 

Ort: vierzigerhof, Rudolfstraße 11, 3550 Langenlois

Die Lesung findet bei Schönwetter im Freien statt, der anschließende Film im Privatkino.

Eintritt: € 14,-- (AK) bzw. 12,-- (VVK)

Infos zur Veranstaltung: www.dum.at

Kartenbestellungen: 0664 / 4327973

 

Lesung: Franzobel aus „Einwürfe – Die besten Sportkolumnen“ (Ritterverlag, 2024)

Film: „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ (1972) von Wim Wenders, ca. 100 min., nach dem Roman von Peter Handke

EINWÜRFE – DIE BESTEN SPORTKOLUMNEN

Als Bub soll Franzobel andachtsvoll in den Liturgiebüchern seiner Heroen der Fußball-WM 1974 und 1978 gelesen haben. Nun legt er seinen vierten Band mit Sport-Miniaturen vor. Als Sportsmann der alten Schule feiert der Autor die rar gewordenen „echten Typen“, während er beherzt in die glatte Oberfläche eines überkommerzialisierten Profisports grätscht. Mit seinen punktgenauen Einwürfen gegen Machtgier von Verbänden, Chauvinismus und Schadenfreude der Medien spricht er allen Fans (exklusive wohl jener des FC Bayern!) aus der Seele, mit denen er seine profunde und über viele Disziplinen gestreute Expertise aus TV, Zeitungen und gelegentlichen Stadionbesuchen teilt.

Das Material aus dem Sportprogramm transferiert Franzobel allerdings in eine andere Liga, in der nicht nach Punkten, vielmehr nach Treffern abgerechnet wird. Als Kolumnist ist Franzobel ungekrönter Meister von Gedankenweitsprüngen und Wortsalti: Allein aus Lautanalogien zum Namen des Radrennfahrers Gall (Felix) entwickelt er eine Geschichte, verschlungen wie eine Giro-Bergetappe. Beifallsstürmende Vergleiche von Spielanlagen und -ergebnissen mit Tiefkühlgemüse, Mumien, Seehunden oder Eiernockerln adressieren den tieferen Kern der Sportbegeisterung. Die Sehnsucht danach, dass etwas geschieht, das es gar nicht geben kann: Glücksmomente wie beim aktiven Skifliegen. (Verlagstext)

 

FRANZOBEL

Der 1967 in Vöcklabruck geborene Franzobel zählt seit über fünfundzwanzig Jahren zu den bekanntesten österreichischen Gegenwartsautoren. Er erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (1995), den Arthur-Schnitzler-Preis (2002) und den Nicolas-Born-Preis (2017). Bei Zsolnay erschienen zuletzt die Krimis „Wiener Wunder“ (2014), „Groschens Grab“ (2015) und „Rechtswalzer“ (2019) sowie 2017 der Roman „Das Floß der Medusa“, für den er auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand und mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet wurde.

Zuletzt veröffentlichte er die Romane „Die Eroberung Amerikas“ (2021) und „Einsteins Hirn“ (2023).

 

DIE ANGST DES TORMANNS BEIM ELFMETER

1972 wurde nach dem Roman von Peter Handke der gleichnamige Film von Wim Wenders produziert, u. a. mit der bekannten österreichischen Schauspielerin und Sängerin Erika Pluhar.

Der Tormann Josef Bloch (Arthur Brauss) wird bei einem Auswärtsspiel seiner Mannschaft wegen eines Fouls vom Platz geschickt. Das wirft ihn völlig aus der Bahn. Er irrt durch die fremde Stadt, verbringt die Nacht mit einer Kinokassiererin (Erika Pluhar) und erdrosselt sie am nächsten Morgen. Aber statt sich zu stellen oder zu fliehen, fährt Bloch daraufhin zu einer Ex-Freundin aufs Land (Kai Fischer) und wartet dort passiv auf seine Verhaftung durch die Polizei.

Wenders’ Vorbild für seinen Erstlingsfilm war erklärtermaßen die Bildsprache von Hitchcock-Filmen. Er folgte der sehr „filmischen“ Vorlage von Peter Handke minutiös. Mit seinem Kameramann Robby Müller und seinem Cutter Peter Przygodda, die schon bei seinem Abschlussfilm an der Münchner Hochschule dabei gewesen waren, setzte er mit „Der Angst des Tormanns“ eine Arbeit fort, die dieses Team für Jahre zusammenschweißen würde. (www.wimwendersstiftung.de)

 

„Seine Technik, die Handlung anhand von Bildern aufrecht zu erhalten, macht DIE ANGST DES TORMANNS BEIM ELFMETER zu einem Meilenstein für das junge deutsche Kino.“

(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Filmtrailer: www.youtube.com/watch?v=mPnwhN3cFIQ


Franzobel (© Julia Haimburger)
Franzobel (© Julia Haimburger)
Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (© www.wimwendersstiftung.de)
Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (© www.wimwendersstiftung.de)

Einst ein traditionelles Bauernhaus, heute mehr als nur ein Hotel

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